Ich suche schon in den Tagen davor eine kostengünstige Möglichkeit nach Baden zu fahren. Die Bahn erscheint mir mit 2 Koffern, Laptoptasche, Badetasche und Rucksack mit meinem Kreuz nicht sehr erstrebenswert.
Siehe da Uber bietet die Fahrt für ca. 48 Euro an. Ja nehme ich gerne!
Tag der Abreise: Uber bestellt, 47 Euro und ein paar Zerquetschte.
Der Fahrer (Alter geschätzt um die 50) erscheint fast schon natürlich ohne Maske.
Hilft ungefragt beim Kofferverladen. Sitzt im Auto, man will sagen, eh klar, ohne Maske. Ich hab meine auf, nicht nur dass es von Uber gefordert wird, ich will mich nicht auf den letzten Metern anstecken. Frage ihn ob er keine Maske mehr tragen muss. In einem charmanten Deutsch- Südostasiatischem Slang meint er: Keine Problem, keine Problem. Wie ich eben will. Und zieht sich ein versifftes Stofffetzerl übers Gesicht. Ich bin traditionell KEIN „wo kommen Sie ursprünglich her Frager“ diesmal reizt es mich doch sieht.
Sein anfänglich vermuteter Charm verfliegt durch seine Ehrlichkeit.
Er tippt auf dem Navi herum. Meint dann er hätte nicht geschaut wie er den Auftrag angenommen hat. Baden, sagt er , Kaaaaaaataaaaaastropheeeee.
Er meint noch er wird mir gerne seine Karte geben, wenn ich denn wieder nach Wien zurückfahre. (Ein umfangreicher Denkprozess startet.. vermutet er ich übersiedle nach Baden oder denkt er an die Möglichkeit meines Ablebens im Kurstädtchen, Fragen über Fragen ..)
Er meint ich soll ihn ohne Uber kontaktieren. Er macht mir den Fixpreis 60 Euro.
Bei mir rattert es… mit Uber kostet es 47 Euro. Er muss sicherlich Gebühren an Uber abführen.. Und dann will er ohne Uber 60 Euro von mir ? Ach seufzt sag ich da nur … Er gibt mir ein Postit mit draufgekritztem Vornamen und seiner Handynummer
Er hat einen markanten Vornamen : S… in Google eingegeben komme ich gleich auf die WkO Seite mit seiner Gewerbeberechtigung und bemerke dass sein Vorname in Bangladesch häufig vorkommt.
Ach ja ad Maske. Keine 5 Minuten und sein Jurifetzerl hängt schon unter der Nase.. nun ja ..
Wir erreichen das Ortsgebiet von Baden. Der Fahrer lässt ein tief brummendes sonorig-lautes Baaaaaaaadeeeen von sich.
Ich schwanke zwischen mich über ihn der Maske wegen zu beschweren oder ihm seiner originellen Art wegen Trinkgeld zu geben …
Bin gut angekommen und siehe da ich hab mein PCR Testergebnis zwar ausgedruckt aber nicht gescheit durchgelesen: Steht dort „nicht bestimmbar“ 😭. Nach gefühlten 100 durchgeführten Gurgeltests so ein Fauxpas…
Also Staberl rein ins Naserl.
Das Mittagessen darf ich immer um 11:30 zu mir nehmen, das Abendessen ab 17:00. Alles fix vorgegeben und eingeplant.
Sitze am Zweiertisch (coronabedingt) einer netten älteren Damen aus dem 10. Bezirk gegenüber. Sie ist bereits 14 Tage hier.
Ich versuche demaskiert im Speisesaal den kurschattensuchenden neckischen Blicken der anderen 70 jährigen zu entgehen ..
Es scheint sehr gut zu gelingen 😉
Ich habe nun das Zimmer bezogen,
Mittag gegessen,
das erstes Nickerchen hinter mir,
von 16:00 bis 17:00 gab es eine Einführung in das Kurdasei über Zimmer.
Nur nicht anstecken im großen Saal wie früher..
Kurios empfinde ich den auszufüllenden „Hast du eh aufgepasst? „Fragebogen zur Videoaufzeichnung.
Das Abendessen wird wie das Mittagessen am ersten Tag fix zugewiesen. Schon die erste Herausforderung das Zugewiesene gegen etwas mit Verträgliches zu tauschen. Herausforderung bestanden es gab ein sehr gutes kaltes Gericht: eher dünnere aufgeschnittene rote Rüben, mit Feta und Wallnüssen. Sehr sehr gut!
Spaziergang durch Baden auf der Suche nach einer Simkarte für mobiles Internet. Ein Abenteuer, aber seher nett Baden zu „ergehen“.
Hab mir beim Hofer eine gekauft, HOT, wie sich nach dem Aufladen herausstellt ist es allerdings kein für mobilen Tarif, die muss extra bestellt werde!!!! Pffff 20 Euro in the Popo. Nun ja Erfahrung machen schlauerer, hoffe ich zumindestens…
Der Versuch nach 21 Uhr einen Tee an der „Hotelausschank“ zu ergattern führt zu einem netten aber bestimmten „wir haben schon längst geschlossen“. Wieder eine Erfahrung mehr 😉